Wortformen: engagiert, engagieren, Engagiertheit
Synonyme
Unterstützung, Pflichtgefühl, Einsatz, Enthusiasmus, Mitwirkung, Anstrengung, Aktivität, Beteiligung, Kampf, Eifer, Hingabe, Bindung, Beschäftigung
Ähnlich: Anteilnahme, Teilnahme, Interesse
Steigerung: Idealismus, Begeisterung
Englisch: engagement (Verlobung, Verpflichtung, Verabredung), commitment (Verpflichtung, Einsatz, Zusage, Bindung, Festlegung), involvement (Beteiligung, Mitwirkung, Verhältnis)
Wortherkunft
Substantiviert aus „engagieren“ = (reflexiv) „sich mit verpflichtender innerer Anteilnahme für etwas einsetzen“; zu französisch „gage“ = „Pfand, Bürgschaft“ (deutsch: „Gage“) gebildetes französisch „engager“ = „verpfänden, verpflichten, binden“.
Definition
Sich verpflichtend und mit innerer Anteilnahme für etwas voll und ganz einsetzen.
Auch: Anstellung, besonders eines Künstlers
Beschreibung
Engagement ist eine willentliche und meist intrinsisch motivierte Verpflichtung, für eine Sache oder Angelegenheit aktiv zu sein. Eine engagierte Person ist überdurchschnittlich motiviert und setzt sich bestmöglich mit allen Fähigkeiten und dem vorhandenen Wissen ein.
Engagement bedingt den Werte Interesse und drückt sich beispielsweise durch die Werte Loyalität, Pflichtgefühl, Zuverlässigkeit und Zielstrebigkeit aus.
Engagement ist oft mit Anstrengung verbunden, also die Erhöhung der normalen Aktivität zur Erreichung eines definierten Ziels. Diese Form der Anstrengung wirkt sich in vielen Fällen positiv auf psychische und physische Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten aus. Dies setzt, langfristig gesehen, eine angemessene und ausgewogene Dosierung sowie Erfolg oder Anerkennung voraus.
Auf Dauer kann zu viel Engagement, das wenig Wertschätzung oder Erfolgserlebnisse erfährt, sogenannten „Dis-Stress“ verursachen. Disstress ist ein negativer[1] Stress, der mit seinen schädigenden körperlichen, geistigen und seelischen Folgen über einen längeren Zeitraum derart belastet, dass dies schließlich zu einem Burnout führen kann. Bei einem lang anhaltenden Engagement sollte daher auf die „Stimmigkeit“ der (gemeinsamen) Werte, Erwartungen und Ziele aller Parteien, Partner etc. geachtet werden.
Das Motiv für Engagement kann jedes oder mehrere der 7 Grundmotive (Anerkennung, Autonomie, Harmonie, Kontrolle, Liebe, Lust, Vitalität) sein.
Das Maß und die Präferenzen für ein Engagement sind auch eine Frage des Charakters (Archetypus) sowie der persönlichen Zielstellung eines Menschen.
Soziales Engagement
Soziales Engagement ist ein unterschiedlich motiviertes soziales Handeln, das meist auf den Prinzipien der Ehrenamtlichkeit und Freiwilligkeit beruht. Das bedeutet, man investiert Zeit und/oder Geld in ein Projekt, das einem guten Zweck dient (Wohltätigkeit). In dieser Bedeutung unterscheidet es sich vom wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Engagement. Der Begriff ist erst seit Mitte der 1960er Jahre in der öffentlichen Diskussion und wurde unter anderem durch die christliche Soziallehre gefördert.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Engagement
Zitate
„Jeder Mensch, der sich für etwas engagiert, hat eine bessere Lebensqualität als andere, die nur so dahinvegetieren.“
Bruno Kreisky (1911–1990)
„Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.“
Albert Einstein (1879–1955)
In den Medien
Engagement – Was ist das eigentlich?
Am 07.04.2015 veröffentlichtes Video vom YouTube-Kanal „senfdazu.net“
Thema heute: Meine Definition des Wortes Engagement oder auch „Was ist eigentlich Engagement.“
Literatur
Engagement Index: Die neuesten Daten und Erkenntnisse der Gallup-Studie
Taschenbuch – 29. August 2018 von Marco Nink (Autor)
Marco Nink präsentiert im neuesten Engagement Index die jüngsten Erkenntnisse aus der Gallup-Forschung sowie auch die aktuellen Daten, erstmalig im internationalen Vergleich. So belegt Deutschland bei der Mitarbeiterbindung – obwohl unsere Wirtschaft brummt – im internationalen Vergleich lediglich einen Platz im Mittelfeld. Und von 100 Beschäftigten haben 85 Prozent eine geringe oder keine emotionale Bindung an ihr Unternehmen. Eine für Unternehmen gefährliche Situation: Mit der schwindenden Motivation der Mitarbeiter sinkt die Produktivität der Unternehmen. Und auch die Gefahr, dringend benötigte Fachkräfte zu verlieren, ist dadurch sehr hoch. Der Autor erklärt, warum Mitarbeiter innerlich kündigen, was diese wirklich wollen und wie Führungskräfte ihr wertvollstes Kapital wieder besser einbinden können.
[1] Lateinisch „Dis“ = „schlecht“
Letzte Bearbeitung am 09.12.2020
Autor: Frank H. Sauer