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Nachhaltigkeit

Wortformen: nachhaltig, nachhaltend

Synonyme

Beständigkeit, langanhaltende Spürbarkeit, dauerhafte Wirksamkeit, systemische oder naturgemäße Überlebensfähigkeit

Ähnlich: implizite Wiederholung, Umweltbewusstsein

Fremdwörter: Sustainability (englisch), assiduus (Adjektiv; lateinisch) = „beharrlich, emsig, unablässig, unaufhörlich“. Perpetuitas (lateinisch) = „Ewigkeit, Stetigkeit, Fortdauer“

Englisch: sustainability


Wortherkunft

Aus dem Adjektiv „nachhaltig“ = „lange nachwirkend, ausdauernd“ (18. Jh.), zu „nachhalten“ = „anhaltend wirken, von längerer Dauer sein“ (18. Jh.), älter „nachfolgen, nachstellen, nachträglich vorhalten“ (16. Jh.), und veraltetem „Nachhalt“ = „Rückhalt, Reserve“ (18. Jh.)


Definition

Für längere Zeit anhaltende Wirkung.

(Quelle: Dudenverlag)

Adjektiv: „nachhaltig“ = „lange nachwirkend“, „ausdauernd

Quelle: DWDS.de


Beschreibung

Ursprünglich fand der Begriff Nachhaltigkeit (als Substantiv) Anwendung in der Forstwirtschaft: Es darf nicht mehr Holz geschlagen werden, als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann.
Erst später fand er Nutzung in den politischen Bemühungen, ein systemisches Etablieren von Grundwerten zu postulieren.

Seit den 1980er Jahren ist der Begriff ein Synonym für ethisches, verantwortungsbewusstes und standhaftes Handeln, welches im Interesse des Gemeinwohls (vorwiegend für Individuen, also Menschen, Tiere und Pflanzen) stattfindet. Hierbei wird über denkbare „Wertekonzepte“ diskutiert, meist mit dem Ziel, bestmöglich stabile und autonome (selbstregulierende) Überlebensmechanismen für möglichst viele Individuen zu etablieren.

Nachhaltigkeit steht heute auf der Agenda von vielen Unternehmen – teils aus ideologischen Überzeugungen oder (leider) auch aus Gründen des Marketings, um dem Zeitgeist und den Bedürfnissen eines zunehmenden Teils der Bevölkerung zu entsprechen. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit eingeschränkt und eine genaue Prüfung notwendig, mit welchen Motiven der Begriff heute Verwendung findet.

Nachhaltige Konsumgüter sind in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem in den Bereichen Energie, Rohstoffe für die Produktion und in der Ernährung zu finden.

Nachhaltigkeit ist im Sinne von Wertvorstellungen ein Begriff, der die Fähigkeit einer Handlung oder eines Systems beschreibt, langfristig aufrechterhalten werden zu können, ohne die Ressourcen oder die Fähigkeit zukünftiger Generationen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, zu beeinträchtigen.

Nachhaltigkeit bezieht sich also auf eine langfristige Perspektive, die über die eigenen Bedürfnisse hinausgeht und auch die Bedürfnisse künftiger Generationen berücksichtigt.

Nachhaltigkeit wird oft als ein wichtiger Wert betrachtet, da sie dazu beitragen kann, dass die natürlichen Ressourcen der Erde geschont werden und dadurch die Lebensqualität zukünftiger Generationen gewahrt bleiben kann.

Das Wort Nachhaltigkeit stand 1915 erstmals im Rechtschreibduden.


Zitate

„Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.“

Albert Einstein (1879 bis 1955); deutsch-amerikanischer Physiker

„Schließlich kann eine Größe wachsen, die zwar für jeden Menschen sehr wichtig ist, aber weder in der Wirtschaftspolitik noch in der ökologischen Wachstumsdebatte im Vordergrund steht: die Lebensqualität.“ 

Fred Luks (1965) – aus „Nachhaltigkeit 2002“ –  Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit der Wirtschaftsuniversität Wien.

„Eine neue Definition von Wohlstand ist überfällig. Die Konzentration auf die Steigerung des Bruttosozialprodukts führt in die Irre. In einer Welt mit begrenztem Ressourcenangebot kann es kein unbegrenztes Wachstum geben.“

Aus der WWF Studie „Living Planet Report 2010“

„Mich interessiert vor allem die Zukunft, denn das ist die Zeit, in der ich leben werde.“

Albert Schweitzer (1875 bis 1965); deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Philosoph und Pazifist.

„Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute.“

Greta Thunberg (geb. 2003); schwedische Klimaschutzaktivistin; ihr Einsatz für eine konsequente Klimapolitik wird international wahrgenommen; initiierte „Schulstreiks für das Klima“, die zu der globalen Bewegung „Fridays For Future“ herangewachsen ist; wurde vom amerikanischen Magazin „Time“ in die Liste der 25 einflussreichsten Teenager des Jahres 2018 aufgenommen

„Nur die Natur tut Großes umsonst.“

Alexander Iwanowitsch Herzen (1812–1870)

„Gehe sorgsam mit der Erde um!“

Dalai Lama (geb. 1935)

„Schau dir die Natur ganz genau an und dann wirst du alles besser verstehen.“

Albert Einstein (1879–1955)

„Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommt, und die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann.“

Barack Obama (geb. 1961)

In den Medien

Der Begriff Nachhaltigkeit kurz erklärt

Der Begriff der Nachhaltigkeit begegnet uns im Alltag immer häufig. Doch was steht eigentlich hinter diesem Begriff. explainity erklärt’s.

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Greta Thunberg spricht Klartext zum Klimawandel und Verantwortung (Goldene Kamera 2019)

Greta Thunberg wird wahrscheinlich die bedeutendste Aktivistin für Klimaschutz in den neuen 20er-Jahren. Ihre konkreten und klaren Worte an etablierte Politiker und Prominente sind jetzt schon legendär. Sie startete die Bewegung „Fridays4Future“. Ihr klares Wesen beeindruckt und irritiert so manchen Protagonisten aus dem „Establishment“. Ihre intelligent höfliche Stellungnahme zu Hochmut & Co der meisten „Altgedienten“ ist beeindruckend und sollte zum verantwortungsbewussten Umdenken einladen. Die „Alten“ finden sie niedlich, die „Jungen“ machen sich nun auf, um es pragmatisch zu regeln. Chapeau!

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Letzte Bearbeitung am 06.01.2023
Am 10.04.2023 ein Zitat hinzugefügt und die etymologische Wortherkunft erweitert.
Am 06.09.2023 den Link zum Text der Rede von Greta Thunberg (2019) eingefügt.

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