Führung

Personalführung im Sinne von Leadership

Wortbildungen: Geschäftsführung, Unternehmensführung, Anführung, Führerschaft, Führungsgremium, Führungskreis, Führungsriege, Führungscrew, Führungsmannschaft, Führer (als Wortform)


Synonyme

Leitung, Steuerung, Regie, Kontrolle, Motivierung, Aktivierung, Kraft, Kurs

Ähnlich: Macht, Vermögen, Autorität, Beherrschung, Management, Schutz, Kommando, Begleitung, Vorsitz, Vorstand, Direktion

Verb „führen“: steuern, leiten, lenken, manövrieren, lotsen, bewegen, vorangehen, einweisen, bugsieren, vorzeichnen, anfeuern, wirken, regieren, fahren, begleiten, kutschieren, chauffieren, den Weg weisen/zeigen, die Richtung angeben

Englisch: leadership, to Lead (Verb), guidance (Anleitung), vanguard (Vorhut)


Herkunft des Begriffs

Der Begriff Führung existiert seit dem 15. Jh. und ist die substantivierte Form des Verbs „führen“ = „leiten, geleiten, lenken, steuern“, aus althochdeutsch „fuoren“ (8. Jh.) = „tragen, fahren, herbeibringen“ und mittelhochdeutsch „vüeren“ = „in Bewegung setzen, treiben, fortschaffen, leiten, bringen, ausführen, besitzen“. Von seiner Bedeutung her stammt es als sogenanntes „Kausativum“ aus „fahren“ = „veranlassen, dass sich etwas bewegt“.


Definition

Abgeleitet aus der etymologischen Bedeutung könnten wir zusammenfassend beschreiben: Führung ist das veranlassende erfahren lassen, hin zu einem bestimmten (oder auch unbestimmten) Ziel oder Ergebnis.

Interpretation im Sinne von Leadership

Führen steht in einem sinngemäßen Zusammenhang mit „Motivieren“ (mentales Bewegen); ableitend bedeutet Führung demnach Motivation. Im übertragenen Sinne spielt der Aspekt Kontrolle (steuern, lenken, regeln) dabei eine große Bedeutung.


Der Zweck von Führung

Zusätzlich zum Aspekt „fahren“ (bewegen), geht es beim „Führen“ um „fahren“ mit Sinn und Ziel. Das Ziel kann statt einem gewünschten Endergebnis auch das reine „Erlebnis“ sein (vgl. „Der Weg ist das Ziel“).

Der grundlegende Zweck von Führung ist das Ausüben von Kontrolle, im Sinne von bewegen bzw. steuer, lenken, regeln.

Zum Führen von Menschen und Teams sind bestimmte Kompetenzen notwendig, um folgende grundlegende Aufgaben zu meistern:

  • Ziele (Goals) festlegen und beschreiben
  • das Verhalten von Menschen zielorientiert steuern
  • Resultate und Ergebnisse zielgerecht herbeiführen lassen

Dabei sind Kompetenzen in Planung, Organisation und Kontrolle (Steuerung) notwendig.

Über den Erfolg von Führung entscheidet maßgeblich, die Fähigkeit zu kommunizieren und konstruktiv zu delegieren. In Bezug auf Weiterentwicklung ist es wichtig, Mitarbeiter zu fördern und deren Kompetenzen zu steigern.

Optimale Führung sorgt für bestmögliche Selbststeuerungskompetenz der geführten Menschen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn agiles Management und/oder eigenverantwortliches Arbeiten gefordert bzw. gewünscht ist.

Hinweis: Die Fähigkeit zum zielgerechten, autonomen und eigenverantwortlichen Arbeiten ist beispielsweise im Homeoffice zwingend notwendig. Hier können situativ wichtige und gemeinsam festgelegte Werte unterstützen werden – z.B. Transparenz, Zuverlässigkeit, Loyalität, Ehrlichkeit etc.

Das Wort „Führung“ hatte in Deutschland lange einen negativen Beigeschmack. Wusste man doch, dass Führung nicht nur positive Auswirkungen haben kann. Insbesondere dann, wenn die Intentionen eines „Führers“ mit destruktiven Interessen verbunden sind.
Ungeachtet dessen ist das Führen von einzelnen Menschen und Teams ein elementarer Bestandteil zum Erzeugen einer innovativen Kultur sowie dem Erreichen von Idealbildern und Werten.

Eine Gruppe von Menschen will – und muss demnach – geführt werden. Wie das funktioniert ist den meisten Unternehmern und Managern selten richtig beigebracht worden. Es schein kein Patentrezept zu geben. Und so gibt es nur wenige amtierende Führungskräfte, die effizientes und nachhaltig wirksames Führen beherrschen. Vor allem in Krisen und Zeiten von Wandel zeigen sich die Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Führungskraft sehr deutlich.

Kluges, besonnenes Führen heißt auch, zu einem optimalen Ergebnis zu führen und gleichermaßen den Weg dorthin als angenehmes Erlebnis auszugestalten. Wenn der Weg zum gewünschten Ergebnis jedoch ein steiniger, beschwerlicher oder verlustreicher Weg ist, dann empfiehlt sich, folgende aphoristische Regel zu beachten:

„Die Freude am Ergebnis muss den Verlust an Freude beim Erlebnis übersteigen.“
Aus „Wertevolle Aphorismen“ (Sauer, 2022)


Die Expertise einer guten Führungskraft

Hier fassen wir die grundlegenden Eigenschaften zusammen, die eine Führungskraft besitzen sollte. Einige davon sind charakterlich bedingt, andere können trainiert werden.

  1. Eine Führungskraft ist eine, zur Führung autorisiere Person, die volle Verantwortung für das Erreichen aufgestellter Ziele hat und übernimmt.
  2. Die Führungskraft besitzt das Talent zur Motivierung von Mitarbeitern, dem Aufstellen und Einhalten von Regeln, der Planung von Durchführungsprogrammen und der Messung von Ergebnissen.
  3. Eine Führungskraft ist in der Lage notwendige Entscheidungen schnell zu treffen oder Entscheidungen im Team herbeiführen zu lassen.
  4. Eine Führungskraft interessiert sich für das gesamte Team und kennt die wesentlichen Stärken und Schwächen jedes Einzelnen.
  5. Eine Führungskraft muss authentisch und Vorbild sein, vor allem für die im Unternehmen gewünschten Wertvorstellungen.

Besondere Fähigkeiten einer Führungskraft

Eine sehr gute Führungskraft besitzt folgende, ganz besondere Fähigkeiten:

  • Stärken und Schwächen von Menschen erkennen; d.h. sich für Mitarbeiter wertungsfrei (ohne Vorurteile) zu interessieren und sich vor allem auf deren Stärken zu konzentrieren und sie entsprechend zu fördern und zu positionieren.
  • Andere Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. Dies ist im Allgemeinen klug und schafft eine positive Grundstimmung für eine gute Kommunikation.
  • Grundlegend alle Menschen gleich zu behandeln, mit Ausnahme der individuellen Forderung und Förderung.
  • Ohne Zustimmung und Anerkennung von anderen auszukommen (gesundes Ego).
  • Vertrauen schenken und bei großem Risiko positive und motivierende Kontrolle ausüben.
  • Beziehungen und Probleme, in der Gegenwart zu betrachten und zu beurteilen. D.h. keine pauschalen Vergleiche mit anderen Personen oder früheren Erlebnissen.

Zitate

„Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

„Ein Heer von Schafen, das von einem Löwen geführt wird, schlägt ein Heer von Löwen, das von einem Schaf geführt wird.“
Arabisches Sprichwort

„Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.“
Viktor Frankl (1905–1997)

„Ein Beispiel zu geben ist nicht die wichtigste Art, wie man andere beeinflusst. Es ist die einzige.“
Albert Schweitzer (1875–1965)

„Beurteile einen Menschen lieber nach seinem Handeln als nach Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.“
Matthias Claudius (1740–1815)

„Es braucht Courage, aufzustehen und zu reden. Genauso braucht es Courage, sich hinzusetzen und zuzuhören.“
Winston Churchill (1874–1965)


Verweise

Siehe auch die zugehörigen Artikel:


Letzte inhaltliche Bearbeitung 15.06.2022

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