Wortformen: Willen, Willensstärke, Willensbildung, willig, willentlich, willfährig
Synonyme
Willensstärke, Entschlossenheit, Ehrgeiz, Absicht, Beharrlichkeit, Dynamik, Strenge, Härte, Konsequenz (im Singular), Charakter, Initiative, Nachdruck, Schneid, Hartnäckigkeit, Zielstrebigkeit, Eindringlichkeit, Zielbewusstsein, Entscheid (schweizerisch)
Ähnlich: Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Ausdauer, Kontinuität, Engagement, Anregung, Regsamkeit, Konstanz, Logik, Zähigkeit, Systematik, Urteil, Treue, Energie, Kraft, Stärke
Negativ: Verbissenheit
Fachbegriffe: Volition (Psychologie), Emphase (Rhetorik)
Englisch: willpower, volition (etwas aus freiem Willen tun)
Wortherkunft
Wille stammt aus althochdeutsch „willo“ (8. Jh.), mittelhochdeutsch „wille“, altsächsisch „willio“ = „feste Absicht, Vorsatz, auf ein Ziel gerichtetes Streben und Trachten, Verlangen“; ursprünglich aus germanisch „weljan-“ = „wollen, wählen“, auch verwandt mit „wohl“, aus althochdeutsch „wola“ (8. Jh.).
Das verwandte/abgeleitete Wort „Willkommen“ wurde aus althochdeutsch „guotwillīg“ (um 1000) übergeleitet in mittelhochdeutsch „wilkomen“ = „gern gesehen“.
Definition
Bewusstes und zielgerichtetes Streben, mit der festen Absicht, ein Ziel zu erreichen.
Beschreibung
Willenskraft zählt zu den wichtigsten Umsetzungskompetenzen, wenn es darum geht, Vorstellungen und Entscheidungen in die Realität umzusetzen. Dies erfolgt durch willentlich durchgeführte Handlungen.
In verschiedenen Fachsprachen (z. B. Psychologie, Soziologie, Motivationspsychologie) nennt man diesen Willen auch „Volition“ (aus lateinisch „volitio“ = „Willensakt“).
Mit einem Willen zur Tat zu schreiten, bedeutet auch, die Verantwortung für gewünschte Ergebnisse zu übernehmen. So ist – neben dem Motiv (Beweggrund) – der Wille eine wichtige Charaktereigenschaft, um Ziele erreichen zu können.
Immanuel Kant (1724 bis 1804) postulierte in seinem Werk „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, dass der „Wille“ die Haupttugend des Menschen sei.
In der Rhetorik kann ein Wille durch Überzeugungsarbeit mittels sogenannter Emphasen* transportiert werden.
Der Begriff Wille hat auch in den Rechtswissenschaften eine große Bedeutung und basiert u. a. auf der sogenannten „Privatautonomie“, welche jedem Menschen das Recht einräumt, seine privaten Rechtsverhältnisse nach eigenen Entscheidungen zu gestalten. Bekanntes Beispiel ist das Testament, das auch „Der letzte Wille“ genannt wird.
* Emphase = „affektvoller, übertriebener Ausdruck beim Reden“, auch „Kraft des Ausdrucks“; aus griechisch „émphasis“ = „leidenschaftliche Verdeutlichung“; verwandt mit Empathie.
Zitate
“Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.”
Marie von Ebner-Eschenbach
“Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen.”
Mahatma Gandhi
“Wer nicht kann, was er will, muss wollen, was er kann. Denn das zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht.”
Leonardo da Vinci
“Zu einem vollkommenen Menschen gehört die Kraft des Denkens, die Kraft des Willens, die Kraft des Herzens.”
Ludwig Feuerbach
“An Zeit fehlt es uns vor allem dort, wo es uns am Wollen fehlt.”
Ernst Ferstl
“Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg” (auch “Willenskraft Wege schafft” oder “Wo der Wille stark und fest, leicht ein Weg sich finden läßt”)
Deutsches Sprichwort (aus dem Englischen “Where there is a will, there is a way”)
In den Medien
Durchhalten wird belohnt (Vortrag von Marc Gassert)
Am 08.11.2016 veröffentlicht von GEDANKENtanken auf YouTube
Marc Gassert erklärt, wie du durch Disziplin, Durchhaltevermögen und Willenskraft erfolgreich deine Motivation steigerst. Durchhalten wird belohnt – Mit Erfolg und Selbstbewusstsein. Durchhalten trotz Schmerzen – Das ist wahre Disziplin!
Als Träger von drei schwarzen Gürteln in Karate, Taekwondo und Shaolin Kung Fu bringt der „blonde Shaolin“ die geballte Power auf die Bühne. Als Meister der Selbstdisziplin und Willenskraft hat er sich die jahrhundertealten Philosophien und Traditionen der sagenumwobenen Shaolin-Mönche zu Eigen gemacht und erklärt, was die wirklich erfolgreichen Menschen von den weniger erfolgreichen Menschen unterscheidet.
Literatur
Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung
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Letzte Bearbeitung am 01.05.2022