Wortformen: tüchtig, Tüchtigsein
Synonyme
Tauglichkeit, Eignung, Fähigkeit, Fertigkeit, Brauchbarkeit, Leistungsfähigkeit, Kräftigkeit, Qualität, Tatkraft
Adjektiv (tüchtig): taugen, bestehen, sich behaupten, auszeichnen, durchhalten, erproben, tüchtig sein, Erwartungen erfüllen
Steigerung: Produktivität, Zielstrebigkeit
Ähnlich: Fleiß, fleißig, strebsam, kraftvoll
Englisch: ability, prowess (Fähigkeit), proficiency (Können), competence (Kompetenz)
Wortherkunft
Aus mittelhochdeutsch „tühtecheit“ und „tuchtikeit“ (11. Jh.) = „Kraft, Stärke, Rüstigkeit, Festigkeit“; gebildet aus dem Adjektiv „tüchtig“ = „geschickt, erfahren, fleißig, gut“, aus dem im westgermanisch bezeugten mittelhochdeutschen Adjektiv „tühtec, tühtic“ = „brauchbar, wacker, edel, fein gesittet“; abgeleitet verwandt mit „taugen“ und indirekt verwandt mit „Tugend“.
Definition
Aktiv zu etwas geeignet oder tauglich sein
Beschreibung
Tüchtigkeit wird in erster Linie fleißigen Personen mit besonderen, qualitativen Fähigkeiten zugeschrieben.
Der Begriff beschreibt eine Tugend, die eine bestimmte Affinität von einer Person zu einer konkreten Aufgabe darstellt.
Der Tüchtige ist in bestimmten Bereichen außerordentlich bewandert bzw. befähigt und in der Lage diese auszuführen, was aber nicht zwangsweise bedeutet, dass er zugleich Erfolg dabei hat. Eine bekannte Tüchtigkeit ist zum Beispiel die Fahrtüchtigkeit. Sie beschreibt, dass jemand in der Lage (grundlegend befähigt) ist, ein Fahrzeug sicher zu fahren, dies aber nicht automatisch in jeder Situation erfolgreich durchführen kann.
Das Adjektiv tüchtig wird in Wortbildungen als Wortendung (sogenanntes Suffix) mit entsprechendem Attribut verwendet, z.B. verkehrstüchtig, funktionstüchtig, geschäftstüchtig.
Zitate
“Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.”
Johann Wolfgang von Goethe (28.08.1749 in Frankfurt/Main bis 22.03.1832 in Weimar; geadelt 1782); einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
“Tüchtigkeit, nicht Geburt, unterscheid´t die Menschen.”
Voltaire (eigentlich François-Marie Arouet; 21.11.1694 in Paris bis 30.05.1778 ebenda); französischer Philosoph und Schriftsteller; einer der meistgelesenen, einflussreichsten Autoren der europäischen und französischen und Aufklärung
“Zur Macht des Glücks bekennen sich nur die Unglücklichen, denn die Glücklichen führen alle ihre Erfolge auf Klugheit und Tüchtigkeit zurück.”
Jonathan Swift (30.11.1667 in Dublin bis 19.10.1745 ebenda); anglo-irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung
“Die Talente sind oft gar nicht so ungleich, im Fleiß und im Charakter liegen die Unterschiede.”
Heinrich Theodor Fontane (30.12.1819 in Neuruppin bis 20.09.1898 in Berlin); deutscher Schriftsteller; gilt als literarischer Spiegel Preußens und bedeutendster deutscher Vertreter des Realismus
„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an – und handelt.“
Dante Alighieri (1265–1321)
Letzte Bearbeitung am 04.10.2018; ein Synonym und ein Zitat hinzugefügt sowie die etymologische Herkunft komplett überarbeitet am 29.08.2023
Co-Autor: Florian Sauer