Wortformen: demütig, demütigen, Demütigung.
Synonyme
Ergebenheit, Ergebung, Hingabe, Gehorsamkeit, Opferbereitschaft, Willfährigkeit
Abgeschwächt: Bescheidenheit, Genügsamkeit
Negativ: Unterwürfigkeit
Fremdwörter: Devotion, Humilität
Gegensatz: Hochmut
Englisch: humbleness, humility (Bescheidenheit), meekness (Sanftmut), lowliness (Niedrigkeit), (alt:) lowlihead (Bescheidenheit)
Wortherkunft
Aus mittelhochdeutsch „dēmu(o)t“; entwickelt aus althochdeutsch „diemuotī“ sowie „diomuoti“; zusammengesetzt aus „dienen“ und „Mut“ = „mutiges (willfähriges) dienen“ oder „die Gesinnung eines Dienenden“
Definition
Hingebung zu einer akzeptiert höher stehenden Instanz
Beschreibung
Der Duden sagt: „In der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit.“
Ob Demut in der heutigen Zeit nützlich oder eine überholte Tugend ist, darüber kann man sicher lange streiten. Dennoch ist die „respektierende“ Form der Demut zwischen und innerhalb von zum Beispiel Generationen, Hierarchien und Kompetenzen sinnvoll, wenn diese Majorität einen vernünftigen und zeitgemäßen Erziehungs- bzw. Führungsstil pflegt.
Die grundlos „unterwerfende“ Form der Demut kann als zweifelhaft bezeichnet werden, da ein vernünftiger Zweck (sinnstiftendes Motiv) fehlt.
Zitate
“Demut ist eigentlich nichts anderes als eine Vergleichung seines Wertes mit der moralischen Vollkommenheit.”
Immanuel Kant (22.04.1724 bis 12.01.1804); deutscher Philosoph und Begründer der modernen Philosohie.
“Demut und Bescheidenheit sind für mich Begriffe, die zu Unrecht vollständig ausgestorben sind.”
Dieter Nuhr (1960); deutscher Kabarettist und Comedian.
“Selig, wer sich vor Untergebenen so demütig benimmt, wie wenn er vor seinem Obern und Herrn stünde.”
Franz von Assisi (um 1181 bis 1226); italienischer Mönch und Ordensgründer.
„Die Demut ehre du, und zu der Demut Ehren sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.“
Friedrich Rückert (1788 bis 1866); aus „Die Weisheit des Brahmanen“, I, 40
„Wer demütig ist, der ist duldsam, weil er weiß, wie sehr er selbst der Duldsamkeit bedarf; wer demütig ist, der sieht die Scheidewände fallen und erblickt den Menschen im Menschen.“
Theodor Fontane (1819 bis 1898); aus „Der Stechlin“, Kap. 29
Letzte Bearbeitung am 15.10.2018