Wortformen: selbstbewusst
Hinweis: Dieser Begriff ist kein Wert, sondern ein begriffliches Wertesystem, dem wir konkrete Werte zugeordnet haben:
Beispielhaft zugeordnete Werte
Selbstvertrauen, Resilienz, Offenheit, Standfestigkeit, Begeisterung, Gelassenheit, Optimismus, Weitsicht, Würde, Zuversicht, Entscheidungsfreude
Synonyme
Selbstsicherheit, Selbstgewissheit, Selbsterkenntnis, Souveränität
Ähnlich: Selbstvertrauen, Selbstdisziplin
Englisch: aplomb (Souveränität), self-assurance (Selbstsicherheit), self-awareness (Selbstwahrnehmung)
Beschreibung und Definition
Der Begriff Selbstbewusstsein wird in der Philosophie, der Psychologie und der Soziologie verwendet und jeweils spezifisch gedeutet.
Das „Selbst-Bewusst-Sein“ ist die Summe aller bewussten Ausprägungen über das eigene Selbst – insbesondere in Form von „Sein“, aber auch das bewusste und wahrheitsgemäße Reflektieren (Wahrnehmen) des eigenen Handelns und Agierens. Diese Eigenschaften sind u. a.:
- Charaktermerkmale (Wesensmerkmale, ursprüngliche Neigungen)
- Persönlichkeitsmerkmale (Prägungen, Konditionierungen)
- ausgeprägte Fähigkeiten, Stärken, Talente (Wissen und Können)
- Schwächen (Unvermögen, Behinderungen, Unkontrolliertheiten)
- Wertvorstellungen (Intentionen, Ambitionen, bewusste Neigungen, intrinsische Motivationen)
Die Herstellung von Selbstbewusstsein geschieht meist durch ich-reflektiertes Denken, welches strebsam das Erkennen der eigenen Persönlichkeit zur Folge hat. Dieses auf das Selbst fokussierte und beobachtende Denken kann durch äußere Einflüsse angestoßen werden, beispielsweise durch
- konstruktives Feedback,
- Ereignisse, die Selbsterfahrungen mit sich bringen,
- selbstbestimmte und/oder autodidaktische Ausbildung, Lehre und Studium sowie
- spiegelndes Coaching und Mentoring (lebenswirkliches Feedback).
Immanuel Kant über Selbstbewusstsein
Der Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) schrieb:
„Der synthetische Satz: dass alles verschiedene empirisches Bewusstsein in einem Selbstbewusstsein verbunden sein müsse, ist der schlechthin erste und synthetische Grundsatz unseres Denkens überhaupt.“
(Aus „Kritik der reinen Vernunft“, 2. Auflage 1787)
Abgrenzung zu „Selbstvertrauen“
Das Maß an Selbstbewusstsein (vernünftiges Wissen über das Selbst) beeinflusst und fördert das Maß an Selbstvertrauen (Vertrauen in das Selbst) entweder positiv oder negativ, je nachdem, ob Stärken oder Schwächen erkannt bzw. fokussiert werden.
Zitate
„Bis wir uns das Unbewusste bewusst machen, wird es unser Leben lenken und wir werden es Schicksal nennen.“„Bis wir uns das Unbewusste bewusst machen, wird es unser Leben lenken und wir werden es Schicksal nennen.“
Carl Gustav Jung (1875–1961)
„Der edelgesinnte Mensch ist selbstbewußt, doch nicht hochmütig. Der gewöhnliche ist hochmütig, doch nicht selbstbewußt.“
Konfuzius (551–479 v. Chr.)
„Selbstsicherheit verdient, wer sich für verdienstvoll hält, was aber bei dem, der so denkt, selten vorkommt.“
Paul Mommertz (* 05.02.1930)
„Dein Wert liegt darin wer du bist, nicht was du alles hast.“
Thomas Alva Edison (1847–1931)
Letzte Bearbeitung am 12.03.2020
kleine Korrekturen und zwei neue Zitate am 21.05.2023