„Die Tragik des Menschen ist die des Verhungernden, der an der gedeckten Tafel sitzt und die Hand nicht ausstreckt, weil er nicht sieht, was vor ihm ist. Denn die wirkliche Welt ist unerschöpflich an Fülle, das wirkliche Leben ist wertgetränkt und überströmend, wo wir es fassen, da ist es voller Wunder und Herrlichkeit.“
Nicolai Hartmann (1882–1950); aus „Ethik“ (4. Auflage, 1962)
Der Grund von Wertvorstellungen
Es gibt zahlreiche Gründe, warum sich der einzelne Mensch, Teams oder Organisationen aller Art mit Werten beschäftigen wollen oder sollten.
Hier die wichtigsten Thesen zu Sinn und Zweck von Wertvorstellungen im Überblick:
- Werte entspringen aus Motiven, Wünschen und Träumen.
- Werte begründen Erwartungen, Visionen und Ziele.
- Werte geben Orientierung, Identität und Image.
- Werte schaffen Sinn, Gemeinschaften und Stabilität.
- Werte sind messbar, erlebbar und wertvoll.
- Werte sind Worte, die Würde verkörpern.
- Werte sind systemisch und symmetrisch miteinander verknüpft.
- Werte sind die elementaren Bausteine unserer Kultur.
- Werte sind unantastbar.
Somit können wir Szenarien und Themenbereiche ausmachen, bei denen mit realer Wertearbeit Abhilfe geschaffen werden kann:
- Orientierungslosigkeit, Identitätskrise
- Burnout, Depressionen
- Schlechtes Image
- Zu wenige Kunden, falsche Kunden
- Kontrollverlust im Management
- Beschleunigter Wertewandel
- Mangelhafte Führungskompetenz
- Keine Vision, Mission oder Ziele
- Projekte scheitern
- Schlechte Atmosphäre, niveaulose Stimmung
- Destruktiver Flurfunk, Mobbing
- Schlechte Rhetorik
- Falsche Verbündete
- Juristische Fallstricke
- Belächeltes Leitbild
- Gelebte Intoleranz
- Dogmatische Haltung
- Finanz- oder Wirtschaftskrise
- Umweltverschmutzung
- Gewalt und Hass
- Fremdenfeindlichkeit
- Angst
Sinn und Zweck von Wertvorstellungen
Werte sind demnach allgegenwärtig. Sie sind ein komplexes, scheinbar nebulöses Geflecht, welches interagiert mit Motiven, Wünschen, Träumen, Zielen, Herausforderungen, Konfrontationen, Intentionen und Entscheidungsprozessen sowie auch gewünschte soziale Verhaltensweisen, die uns das soziokulturelle Umfeld vorgibt.
Fast jeder hat das Wort Werte schon verwendet, einige sogar sehr oft. Aber kaum jemand hat sich mit den komplexen Wirkmechanismen von „menschlichen Wertvorstellungen“ beschäftigt. Wo doch konkrete „Wertearbeit“ Orientierung in allen Lebenslagen bietet – für den einzelnen Menschen, wie auch für soziokulturelle Gruppen und Systeme.
Neben dem Stiften von Orientierung sind Werte verbindendende Elemente. Oft höre ich: „Werte sind der Klebstoff für Beziehungen“. Diese Aussage ist zwar nicht optimal, lässt aber gut erahnen, wozu Werte gut sind.
Wer sich damit näher beschäftigt bekommt Klarheit und Struktur ins Leben.
Werte stiften Identität
Neben der Tatsache, dass Werte verbinden, ist es wichtig, dass ein menschliches Individuum seine eigenen, ganz persönlichen Werte kennt, die seinem ureigenen Charakter entsprechen und die Individualität (Einzigartigkeit) ausdrückt.
„Wer sich mit anderen vergleicht, hat sich selbst verloren.“
Frank H. Sauer; aus „Wertevolle Aphorismen“ (2022)
Bisher war es so gut wie unmöglich, die Werte eines Menschen so zu ermitteln, dass sie dauerhaft Stabilität und Orientierung ermöglichen. Ebenso war es nicht möglich, mit diesen Werten im täglichen Leben so zu hantieren, dass sie Stimmigkeit und Selbstbestimmtheit garantieren.
Deshalb haben wir uns im Jahre 2013 auf den Weg gemacht, um Klarheit zu schaffen und das Thema kodifizierend zu erschöpfen. Ein Ergebnis ist das WELEX (Werte-Lexikon), in dem alle wichtigen Werte als Begriff definiert sind sowie die zahlreichen Artikel in der Rubrik Werte-Wissen.
Weiterführende Artikel
Schauen wir uns deshalb genauer an, was Werte sind und sein können.
Weiter zum Kapitel „Was sind Werte?“
Videotipp
5 Gründe, wieso du deine Werte kennen solltest
Veröffentlicht vom YouTube-Kanal Jessica Rumpf am 12.01.2023
Eine kurze und prägnante Beschreibung, was “bekannte” und gut aufgestellte Werte bewirken können.

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Letzte inhaltliche Änderung am 04.03.2024