Die Axiologie ist die Lehre von den Werten.
Synonyme
Timologie, Wertphilosophie, Wertelehre
Wortherkunft und Geschichte
Der Begriff Axiologie ist aus den beiden griechischen Wörtern „axia“ = Wert und „logie“ (aus „lógos“) = Lehre zusammengesetzt zum Begriff „Wertlehre“.
Vermutlich ist der Begriff Axiologie erstmals durch den deutschen Philosophen Eduard von Hartmann (23.02.1842 bis 05.06.1906) im Jahre 1890 beschrieben worden.
Die Wertlehre gilt seither als „die Lehre vom Guten und Gerechten“ und soll nach dem böhmischen Philosophen Oskar (Oscar) Kraus (24.07.1872 – 26.09.1942) bereits in der altgriechischen Philosophie (Güterethik) entstanden sein. Er begründete die „apriorische Wertaxiomatik“, die er insbesondere der „marxistischen Werttheorie“ gegenüberstellte.
Rudolf Hermann Lotze (21.05.1817 bis 01.07.1881) – ein bis in die 1920er Jahre viel diskutierter deutscher Philosoph mit international hohem Ansehen – ordnete Werte in die „drei Reiche“ der Philosophie ein, welche es zu erforschen und betreiben gilt: Wirklichkeit (Wert: Realität), Wahrheit (analoger Wert: Ehrlichkeit) und Werte.
Definition
Einfach übersetzt bedeutet Axiologie „Die Lehre von den Werten“.
Da der Begriff „logie“ („logos“) auch „Wort“/„Rede“ und „Gehalt“/ „Sinn“ sowie „geistiges Vermögen“/„Vernunft“ bedeutet, muss es tiefer und breiter übersetzt werden.
Hier ein wohlgemeinter Vorschlag:
„Axiologie ist die Lehre der vernünftigen Deutung und Kodifizierung von Begriffen, welche Werte begreifbar machen. Dies ist im Sinne von kulturellen und ethischen Maßstäben für die größtmögliche Schnittmenge innerhalb einer Gemeinschaft gemeint. Dadurch wird bestmögliche ideelle Wertschöpfung skalierbar und gestaltbar.“
Frank H. Sauer; aus „Das große Buch der Werte“ (DgBdW) 2019
Links und Literatur
IAF Institut für Axiologische Forschung
Aus der Internetseite: www.iaf.ac.at: Das Institut für Axiologische Forschungen, gegründet 1999 in Wien, ist das erste Europäische Institut für advanced studies im Bereich der philosophischen und interdisziplinären Werteforschung, in dessen Mittelpunkt die Analyse des konfliktuellen Wertewandels in Philosophie, Kultur und Gesellschaft steht. Obwohl die Letzteren von Brüchen und Sinnverlust geprägt sind, wird davon ausgegangen, dass die Axiologie unter gewissen Bedingungen eine vermittelnde Rolle zwischen verschiedenen Wissensbereichen, Kulturen und Glaubensrichtungen spielen kann. Das Institut unterstützt die Grundwerte und den Appell der UNESCO für Toleranz, Dialog, Pluralität, allgemeinen Menschenrechten und Frieden, wobei es einen mehrsprachigen und polyphonen Diskussionsraum zu schaffen versucht.
www.iaf.ac.at/index.php/was-ist-axiologie
Letzte Bearbeitung am 21.10.2021