Vorurteile

Ein Vorurteil ist ein Urteil, das vor einer möglichen bevorstehenden Erfahrung gefällt wird und dadurch die zu machende Erfahrung maßgeblich beeinflusst. In manchen Fällen führen bewusste Vorurteile dazu, dass die Erfahrung nicht gemacht wird, da man sich aufgrund der zuvor gefällten Vorurteile gegen diese Erfahrung entscheidet.

Vorurteile sind evolutionsbedingt ein wichtiges Instrument, um unsere Gehirnkapazitäten nicht zu überfordern. Sie schützen uns vor Orientierungslosigkeit. Sie machen uns schnell und sind für erfolgreiches Überleben unabdingbar. So viel zum positiven Aspekt von Vorurteilen.

Über die Sinnhaftigkeit bestimmter Vorurteile entscheidet vor allem die Geisteshaltung einer Person. Grundsätzlich neigt ein eher kritischer Mensch dazu, seine Vorurteile zu vermehren und zu pflegen.
Ein optimistischer Mensch dagegen neigt dazu – seine durchaus auch vorhandenen Vorurteile – weniger ernst zu nehmen.
Ich empfehle eine gute Mischung, die allerdings der optimistischen Haltung einen kleinen Vorzug einräumen sollte.

Hinweis: im „DgBdW“ ist dieser Begriff möglichst neutral beschrieben. Nachstehend die aktuellste Fassung aus der Version 2019.


Synonyme

Voreingenommenheit, Vorbehalt, Befangenheit, Einseitigkeit, Engstirnigkeit, Parteilichkeit, Verblendung, Klischeevorstellung, Intoleranz

Ähnlich: Kleinlichkeit, Abneigung, Feindseligkeit, Verbitterung, Widerwille, Abscheu, Antipathie

Positiv ähnlich: Erfahrungen, Erkenntnisse, Naivität

Fremdwort: Ressentiment

Englisch: prejudice, prejudgment, partiality, preconception (vorgefasste Meinung)


Definition

In Unkenntnis der objektiven Tatsachen voreilig gebildetes oder ungeprüft übernommenes Urteil, oft auf Fehleinschätzung beruhende Meinung.

Quelle: Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, https://www.dwds.de/wb/Vorurteil, abgerufen am 04.01.2019.


Beschreibung

Ein Vorurteil ist ein Urteil, das bereits vor einer eintretenden Situation gefällt wurde. Dieses Urteil basiert zwar auf bekannten Informationen aus der Vergangenheit, welche jedoch subjektiv bewertet, der zukünftigen Situation vorausahnend zugeordnet werden.

Menschen, die mit Vorurteilen agieren, neigen dazu, Situationen wenig objektiv (realistisch, gegenwärtig, wahrhaftig) zu beobachten und nicht kognitiv korrekt zu reflektieren sowie einzuschätzen. Dadurch schwindet die Fähigkeit, analytisch, emotional und/oder intuitiv richtig zu bewerten und zu entscheiden. Dies geschieht insbesondere in Situationen, in denen wenig Zeit zur sachlichen Abwägung und Auseinandersetzung mit Fakten besteht.

Personen, die eine grundlegend kritische oder ängstliche Geisteshaltung besitzen, sind mit Vorurteilen behaftet.

Grundlegend sind Vorurteile ein evolutionsbedingter Schutz vor Gefahren, welcher jedoch in Zeiten von Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und falschem Wissen, zu destruktiven Verhaltensmustern führen kann.

Meist werden Vorurteile als negativ eingestuft und empfunden (Vorbehalte), jedoch gibt es auch relativ positive Vorurteile (euphorische Zuneigung, Naivität, blindes Vertrauen). Vorurteile bilden sich demnach aus positiven oder negativen Erfahrungen, Erinnerungen, Enttäuschungen und emotionalen Schmerzen oder Glücksmomente.

Vorurteilsfreies Denken ermöglicht KlarheitOffenheit und Ehrlichkeit.


Letzte Bearbeitung am 01.02.2021; kleine Korrekturen am 08.11.2023

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