Preis

Wortformen: preisen, bepreisen

Synonyme

Geldsumme, Geldwert, Entgelt, Tarif, Zahlung, Gebühr, Ausgabe, Kurs, Marktwert, Kosten, Betrag, Abgabe, Gegenwert

Ähnlich: Umsatz, Leistung, Lohn, Einnahme, Bezüge, Einkünfte, Erträge, Gegenleistung, Vergütung, Verdienst, Prämie, Wert, Diäten, Spesen, Trophäe, Pokal, Belohnung, Würdigung, Lob, (österreichisch veraltet) Best

Fachbegriffe: Quantum

Englisch: price

Wortherkunft

Entlehnt aus altfranzösisch “pris” = “Lob, Ruhm, Herrlichkeit, Belohnung, Kaufpreis, Wert” (auch französisch “Prix”), aus lateinisch “pretium” = “Wert, Geld, Kaufpreis, Lohn, Belohnung”; die im Lateinischen und Altfranzösischen vorgeprägte Bedeutung “Kaufpreis, Bezahlung, Wert in Geld” begegnet im Deutschen zuerst im Mittelniederdeutschen (15. Jh.) und ist vom 17. Jahrhundert an allgemein geläufig.

Quelle: https://www.dwds.de/wb/Preis (hier stark verkürzt und vereinfacht)

Definition

  1. Durch Marktmechanismen bestimmter Geldwert einer Ware oder Dienstleistung
  2. (übertragen) immaterielle Gegenleistung oder Einsatz
  3. (veraltet) Lob

Wertesystemisch: Monetäre Normierung alles Wertvollen

Beschreibung

Der Begriff Preis beschreibt ursprünglich den in Geld ausgedrückten Gegenwert für Waren und Dienstleistungen, der sich durch Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage bildet. Er ist ein zentrales Element ökonomischer Systeme, da er den Austausch von Gütern und Leistungen reguliert und den Wert eines Gegenstandes oder einer Dienstleistung auf finanzielle Weise beziffert.

Im Laufe der Zeit hat der Begriff eine erweiterte Bedeutung erlangt. Preis steht nicht nur für materielle Gegenleistungen, sondern kann im übertragenen Sinne auch immaterielle Werte wie den „Preis einer Entscheidung“ oder den persönlichen „Einsatz“ für ein Ziel umfassen. Diese metaphorische Nutzung drückt die Idee aus, dass auch nicht-materielle Güter und Anstrengungen einen “Preis” in Form von Einsatz oder Opfern verlangen können.

Historisch geht Preis auf das lateinische pretium zurück, das sowohl Geldwert als auch Lob oder Ehre bedeutete. In früheren Zeiten konnte Preis daher auch den Ausdruck von Anerkennung und Ruhm darstellen, was heute im modernen Sprachgebrauch jedoch veraltet ist.

Im heutigen Kontext ist der Preis ein entscheidendes Maß für wirtschaftlichen Austausch, während seine symbolische und ideelle Bedeutung weiterhin in verschiedenen gesellschaftlichen, ethischen und persönlichen Kontexten Anwendung findet.

Der Unterschied zwischen Preis und Wert

Der Unterschied zwischen Preis und Wert lässt sich aus den Perspektiven beleuchten: umgangssprachlich, wertesystemisch und etymologisch.

Umgangssprachlich

  • Preis bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch den in Geld ausgedrückten Gegenwert einer Ware oder Dienstleistung. Es handelt sich um eine konkrete Zahl, die z.B. auf einem Etikett steht oder in einer Rechnung auftaucht.
  • Wert ist dagegen oft abstrakter und bezieht sich auf den Nutzen, die Bedeutung oder die Wichtigkeit, die jemand einer Sache oder einer Idee beimisst. Im Alltag spricht man oft vom Wert eines Gegenstands, einer Handlung oder auch von Werten im moralischen Sinne, wie Ehrlichkeit oder Treue.

Beispiel: Der Preis eines Buches könnte 20 Euro betragen. Der Wert dieses Buches kann jedoch für den Leser viel höher sein, wenn es ihm wichtige Erkenntnisse liefert oder emotional berührt.

Wertesystemisch

  • In einem Wertesystem bezieht sich der Wert auf die Bedeutung, die ein Objekt, eine Handlung oder eine Idee innerhalb eines bestimmten sozialen oder kulturellen Kontextes hat. Werte definieren, was als gut, richtig oder erstrebenswert angesehen wird.
  • Der Preis hat in einem Wertesystem eine rein wirtschaftliche Rolle. Preise werden in Märkten durch Angebot und Nachfrage bestimmt und sagen nicht zwangsläufig etwas über die moralische oder ideelle Bedeutung eines Gutes aus.

Beispiel: In einer kapitalistischen Gesellschaft wird der Preis oft als Maßstab für den Marktwert einer Sache genutzt, während der Wert aus philosophischer Sicht komplexer ist und von gesellschaftlichen oder individuellen Faktoren abhängt.

Etymologisch

  • Preis stammt vom mittelhochdeutschen Wort „pris“ ab, was ursprünglich „Ruhm“ oder „Ehre“ bedeutete. Später entwickelte sich der Begriff zur Bezeichnung für den geldlichen Gegenwert einer Sache.
  • Wert leitet sich vom althochdeutschen „werd“ ab, was „würdig“, „wertvoll“ oder „von Bedeutung“ bedeutet. Der Ursprung bezieht sich auf den ideellen und nicht materiellen Wert, also auf etwas, das als wichtig oder kostbar erachtet wird.

Fazit

  • Umgangssprachlich ist der Preis eine Zahl, während der Wert eine subjektive oder ideelle Größe beschreibt.
  • Wertesystemisch ist der Wert ein Ausdruck für moralische oder kulturelle Bedeutung, der nicht immer mit einem Preis korrespondiert.
  • Etymologisch zeigt sich, dass sich der Preis aus der Bedeutung von „Ehre“ entwickelt hat, während der Wert ursprünglich immer etwas Würdiges oder Bedeutungsvolles bezeichnete.

Zitate

“Der Preis ist, was wir bezahlen. Der Wert ist, was wir bekommen.”

Warren Buffet (geb. 1930)

“Ein Zyniker ist ein Mensch, der von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennt.”

Oscar Wilde (1854–1900)

“So geschieht es, / dass, was wir haben, wir nach Wert nicht achten, / solange wir es genießen. Ist es verloren, / dann überschätzen wir den Preis.”

William Shakespeare (1564–1616)

Mehr Zitate über Werte >>

In den Medien

Alles hat seinen Preis. Wie Werte aus unserer Gesellschaft verschwinden

Aus dem Podcast “Zeitfragen. Featur” – Deutschlandfunk Kultur von Heiner Kiesel am 08. Oktober 2024

Ob Bücher, Birnen oder Fahrkarten – alles, was wir kaufen, hat einen Preis. Doch wie der zustande kommt, bleibt oft im Dunkeln. Ein hoher Preis belegt nicht automatisch, dass etwas wertvoll ist. Müssen wir umdenken, damit wir Dinge richtig bewerten?


Letzte Bearbeitung am 09.10.2024

Autor: Frank H. Sauer

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