Disruption ist ein Begriff, der insbesondere im sogenannten „Change Management“ („Veränderungs-Management“ oder künftig besser „Values-Management“) verwendet wird.
Wortherkunft
Der Begriff „Disruption“ wird zwar mittlerweile auch mit deutscher Phonetik verwendet, kommt jedoch im Duden und anderen deutschsprachigen Wörterbücher nicht vor. Wohl aber das Adjektiv „disruptiv“ mit zwei Bedeutungen:
- Biologie: grob gemustert
- Technik: (ein Gleichgewicht, ein System o. Ä.) zerstörend
Ursprung des deutschen Adjektivs „disruptiv“: aus englisch „disruptive“ = „störend, zerstörerisch“; abgeleitet aus lateinisch „disruptum“ sowie „di(s)rumpere“ = „zerreißen“.
Quelle: Duden.de
Definition
Grundlegend bedeutet Disruption „Zerstörung“. Im neuzeitlichen Kontext wir es als “bewusste Störung, Unterbrechung, Erschütterung” oder gemildert als ein konfrontierendes (non-konformes) “in Frage stellen” eines anerkannten Sachverhaltes, etablierten Systems oder eines Geschäftsmodells verstanden.
Beschreibung
Disruption ist ein Äquivalent zum Pragmatismus, der vordergründig die effektive Erreichung von Zielen verfolgt, anstatt sich an Regeln und etablierte Mechanismen zu halten.
Disruptives Denken und Handeln setzt mehr oder weniger folgende Fähigkeiten voraus:
- heuristisches Agieren und Lust auf Innovation
- non-konformes (in Frage stellendes) Denken
- Denken in Optionen (Ausloten aller Möglichkeiten)
- Mut zur totalen Veränderung
Disruptive Technologien sind Innovationen, die existierende Technologien, Produkt oder Dienstleistungen sowie etablierte Systeme verdrängen (ersetzen) bzw. vollständig transformieren.
Betrachtung im wertesystemischen Kontext
Der Begriff „Disruption“ wird auch im Coaching und insbesondere im sogenannten Change-Management verwendet. In diesem Kontext bedeutet er „bestehende, festgefahrene Muster (Systeme, Denkmodelle) zerstören“.
Dies ist auch eine Methode aus dem Brainstorming, welches gezielt auf Konfrontationskurs zu traditionellen Systemen, Denkweisen, Gewohnheiten und Wertvorstellungen geht.
Disruption erzwingt zunächst einen fiktiven Wertewandel in den vorgefundenen Denkstrukturen, um durch eine gezielte Störung derselben, Raum (Spielräume) für neue Aspekte, Ideen, Lösungen, Varianten und Wertvorstellungen zu schaffen. Die bekanntesten Protagonisten von Disruption aus der Neuzeit sind Steve Jobs und Elon Musk.
Disruption ist dann wertvoll, wenn das Motiv dieser Disruption das Ziel hat – bzw. bei anderen aktiviert – etwas Großartiges und Wertvolles (Innovation, Evolution) zu schaffen oder zu unterstützen.
Disruptives Denken, Formulieren, Aussprechen von „räumeöffnenden“ Sichtweisen, sind Teil einer bestimmten Haltung, die man charakterlich auch als nonkonformistische Geisteshaltung bezeichnen kann.
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Letzte Bearbeitung am 17.09.2021
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