Wortformen: antonym, Antonym
Synonyme
antonymisch: gegensätzlich, entgegengesetzt, gegenteilig, konträr, antithetisch, widersprüchlich, diametral, dualistisch, oppositär (oppositionell, oppositiv), polar, unvereinbar, widerstreitend
Antonym: Oppositionswort, Gegenwort, Gegenbegriff, Gegensatz, Gegensatzwort, Gegenteil, Komplement, Umkehrung, (umgangssprachlich, scherzhaft) Gegentum
Fachgebiet: Antonymie (semantische Relation zwischen Antonymen)
Gegenwörter: synonymisch, Synonym, sinnverwandt, bedeutungsähnlich, gleichbedeutend
Wortherkunft
Das Adjektiv “antonym” (bzw. “antonymisch”) ist abstammend griechisch-neulateinisch und ist abgeleitet im Substantiv “Antonym” zusammengesetzt aus altgriechisch “anti” = “gegen” und “ónoma” = “Name, Wort”.
Definition
Entgegengesetzte Bedeutung von Wörtern (z. B. hell/dunkel, Frieden/Krieg, satt/hungrig)
Wertesystemische Definition
Gegensätzliche Werte, die sich (oft nur scheinbar) wechselseitig ausschließen (z. B. Sicherheit / Freiheit, Kontrolle / Vertrauen, Besonnenheit / Zielstrebigkeit etc.)
Beschreibung
Zwei Wörter, die füreinander Gegensatzwörter sind, heißen Gegensatzpaar. Die zwischen ihnen bestehende Relation heißt Antonymie, insbesondere von Wörtern, aber auch von Sätzen und Phrasen.
Antonyme können verschiedene Abstufungen aufweisen, darunter:
- Graduelle Antonyme: Beschreiben gegensätzliche Extreme auf einer Skala, wie z. B. “heiß” und “kalt”. Zwischen ihnen gibt es Zwischenstufen.
- Komplementäre Antonyme: Schließen sich gegenseitig aus, wie z. B. “tot” und “lebendig”.
- Reziproke Antonyme: Beschreiben ein Verhältnis, bei dem das eine das andere bedingt, z. B. “kaufen” und “verkaufen”.
Wertesystemische Betrachtung
Antonymisch beschreibt in der Sprachwissenschaft die Beziehung zwischen Gegensätzen von Wörtern bzw. Begrifflichkeiten und wird in der Wertediskussion auf Wertpaare übertragen, die sich scheinbar oder offensichtlich widersprechen.
Das Verständnis solcher Spannungen ist essenziell, um individuelle oder gesellschaftliche Konflikte zu analysieren und Lösungen zu entwickeln.
Besondere Merkmale antonymer Werte
- Spannungsfelder: Antonyme Werte stehen oft in einem Spannungsverhältnis, da die Priorisierung des einen Wertes die Bedeutung des anderen einschränken kann. Beispiel: Ein starkes Streben nach Sicherheit könnte die Freiheit einschränken.
- Abhängigkeit vom Kontext: Die Antonymie von Werten ist oft kulturell oder situativ bedingt. In bestimmten Kontexten können Werte, die normalerweise gegensätzlich erscheinen, miteinander in Einklang gebracht werden.
- Dynamik und Balance: In der Wertearbeit (z. B. in der Ethik, Soziologie oder Pädagogik) geht es häufig darum, zwischen antonymischen Werten eine Balance zu finden. Eine einseitige Überbetonung kann zu gesellschaftlichen oder individuellen Konflikten führen.
Hinweis: Wir verwenden den Begriff „Werte-Antonym“, da er das oppositionelle Verhalten dieser Werte bestmöglich beschreibt, obgleich er sprachwissenschaftlich nur vage korrekt ist.
Beispiele
- Siehe den Artikel “Antonyme Werte” – mit beispielhaft gelisteten Wertebegriffe sowie in “introvers” und “extrovers” gegenübergestellt.
Letzte Bearbeitung am 25.11.2024
Autor: Frank H. Sauer