Synonyme
seltsam, eigenartig, sonderbar, abweichend, ungewöhnlich, andersartig, kurios, bizarr, befremdlich, absonderlich, fremdartig, skurril
Fachbegriffe: Heterogenität (Soziologie, Medizin), Anomalie (Abweichung von Normen oder Mustern), Idiosynkrasie (Psychologie)
Englisch: remarkable, strange (seltsam), odd (anders als üblich oder erwartet)
Wortherkunft
Zusammengesetzt aus althochdeutsch “merken” = „bemerken“, „beachten“ oder „wahrnehmen“, aus indogermanisch „merk“ = „beachten“ oder „auf etwas achten“ und “würdig“, aus althochdeutsch „wurdīg“ = „wert“ oder „würdig“, aus der indogermanische Wurzel „wert-“ = „wert“ oder „würdig“.
Definition
wert, bemerkt zu werden
Beschreibung
Das Wort „merkwürdig“ bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch „auffällig“ oder „eigenartig“. Es beschreibt etwas, das von der Norm abweicht und daher besondere Aufmerksamkeit erregt.
Der Begriff setzt sich im konstruktiven Fall aus den Wörtern „merken“ (im Sinne von „wahrnehmen“ oder „beachten“) und „würdig“ (im Sinne von „wert“ oder „geeignet“) zusammen. Ursprünglich bedeutete „merkwürdig“ also „bemerkenswert“ oder „wert, gemerkt zu werden“.
Im heutigen Sprachgebrauch hat sich die Bedeutung jedoch meist in Richtung „seltsam“ oder „ungewöhnlich“ verschoben, was mit einer eher destruktiven Gesinnung verbunden ist.
Verweise
Verwendung im wertesystemisch konstuktivistischen Sinn
“[…] Demnach ist die Suche nach Stimmigkeit und Harmonie dadurch geprägt und erfolgreich, dass man sich auf seine Grundwerte besinnt und diese mit möglichst vielen Aspekten von Lebensqualität füllt. Die Trennung (Lösung) von missgünstigen, psychotischen, kränklichen, aggressiven, destruktiven und egomanen Personen heißt nicht, dass man diese nicht schätzt. Hier hilft die Bedeutung des Begriffs „merkwürdig“ weiter: Wir merken es, würdigen es und gehen mit sofortiger Wirkung dahin, wo – im übertragenen Sinne – die Sonne[1] scheint.”
[1] Siehe hierzu den Artikel „Nimm deinen Schatten von mir!“
Quelle: Aus dem Prolog des Buches LuüWr!
Letzte Bearbeitung am 05.10.2024
Autor: Frank H. Sauer