Die vollständige Beschreibung dieses Wertesystems befindet sich in der neuen 4. Auflage im „Das große Buch der Werte – Enzyklopädie der Wertvorstellungen„, die Ende 2023 / 2024 herausgegeben wird.
Wortformen: glauben, Glauben, gläubig, Gläubiger, glaubhaft, glaublich, unglaublich, glaubwürdig
Hinweis: Dieser Begriff ist kein Wert, sondern ein begriffliches Wertesystem, dem wir konkrete Werte zugeordnet haben:
Beispielhaft zugeordnete Werte
Integrität, Treue, Glaubwürdigkeit, Zuversicht, hoffnungsvoll, Vertrauen, idealistisch, Hingabe, Toleranz Zuneigung, Verlässlichkeit, Optimismus, Nächstenliebe, SPIRITUALITÄT, traditionell
Synonyme
Vertrauen, Zuversicht, Überzeugung, Bekenntnis, Ergebenheit, Arglosigkeit innere Gewissheit von Gott, religiöse Überzeugung
Ähnlich (zusätzliche Bedeutung): Urvertrauen, Lehre, Glauben, Gläubigkeit, Meinung, Überzeugung, Gottesfürchtigkeit, Gottvertrauen, Religiosität, Religion, Konfession, Kirche, religiöse Weltanschauung
Englisch: faith, belief (Überzeugung, Glaubenslehre), religion (Religion, Kult), credence, creed (Bekenntnis)
Wortherkunft (Etymologie)
glauben (Verb): „annehmen, vermuten, für wahr halten, eine religiöse Überzeugung haben“, aus althochdeutsch „gilouben“ (8. Jh.) = „für lieb halten, gutheißen“, mittelhochdeutsch „g(e)louben“, altsächsisch „gilōƀian“; verwandt mit „altenglisch „gelēfan, gelīefan“ und mit anderem Präfix „belȳfan, belēfan“; englisch „to believe“, gotisch „galaubjan“ ist ein Präfixverb mit Ablaut zu dem unter „lieb“ behandelten Adjektiv im Sinne von „lieb halten, lieb nennen“; wohl bereits in vorchristlicher Zeit bezieht sich das Verb auf das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Mensch und heidnischem Gott (vgl. Wissmann Älteste Postverbalia (1938) 40), so dass es in der gotischen, angelsächsischen und althochdeutschen Missionssprache für griechisch „pisté͞uein“ bzw. lateinisch „crēdere“ = „(ver)trauen, glauben, für wahr halten“ eintreten und das Verhältnis des Menschen zum Christengott ausdrücken kann. Vor oder neben der religiösen Verwendung darf wohl ein Gebrauch im Sinne von „sich auf einen Menschen verlassen, ihm vertrauen“ (vgl. altenglisch „gelīefan“ = „jemandem vertrauen, sich auf jemanden verlassen“, Beowulf) angenommen werden. Aus „jemandem vertrauen in bezug auf die Wahrheit seiner Aussage“ entwickelt sich „etwas für wahr halten“, dann auch „für möglich halten, vermuten, meinen“ (bereits althochdeutsch). Aus der indogermanischen Wurzel „*leubh“ gingen auch die präfigierten deutschen Wörter „geloben, verloben, erlauben, Urlaub und Gelöbnis“ hervor.
Glaube (m.) auch Glauben (seit dem 15. Jh. mit -n aus den flektierten Kasus), „Vertrauen, Zuversicht, innere Gewissheit von Gott, religiöse Überzeugung, Bekenntnis“, althochdeutsch „gilouba“ (f.) und „giloubo“ (m.) (beide 8. Jh.), altenglisch „gelēafa“ (m.), engl. „belief“.
Quelle: https://www.dwds.de/wb/Glaube#etymwb-1 (leicht verkürzt und optimiert)
* vgl. https://www.dwds.de/wb/etymwb/lieb
Definition
Das bekennende Fürwahrhalten von Vorstellungen, Erscheinungen und Überzeugungen, ohne jeglichen Beweis zu benötigen.
Beschreibung
Das Glauben an sich steht in enger Verbindung mit subjektiven Wertvorstellungen und ist deswegen ein wertesystemisch gewichtiges Wertesystem.
Glaube besteht oft aus optimistisch und vertrauensvoll beteuerten Vorurteilen, welche aus intendiertem Wissen bestehen, das wissenschaftlich nicht bewiesen ist.
Glaube gehört nach einer biblischen Überlieferung zu den sogenannten Kardinaltugenden (siehe im Artikel „Tugenden“ den Abschnitt „Kardinaltugend“: „Nun aber bleiben, Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, am größten jedoch unter ihnen ist die Liebe.“ (Paulus, 1 Kor 13,13)
Aus einem festen Glauben können sich sogenannte „selbsterfüllende Prophezeiungen“ manifestieren.
Da in der Geschichte der Menschheit aufgrund von verbreitetem Glauben an verführerische jedoch destruktive Idealisten, Religionsführer und Sekten unmenschliche, zerstörerische und/oder dümmliche Katastrophen passierten, ist es wichtig, die ethische Gesinnung von allen scheinbar bewundernswerten Protagonisten genau zu prüfen.
xxxxx wird fortgesetzt
Glaubenssätze
xxxxx wird fortgesetzt
Glaubensmodelle
Prinzipiell ist jedes Wertesystem auch ein Glaubensmodell, sofern es um subjektive bzw. ideelle Werte geht.
xxxxx wird fortgesetzt
Zitate
„Glaube an das, was dich größer macht als deine Angst.“
Paulo Coelho (* 1947)
„Der Glaube ist nicht das Wissen, sondern der feste Entschluss, etwas zu tun.“
Albert Schweitzer
„Glaube an dich selbst und an alles, wozu du fähig bist. Wisse, dass es etwas in dir gibt, das größer ist als jede Herausforderung.“
Christian D. Larson
„Glaube kann Berge versetzen.“
Biblische Redewendung (Matthäus 17:20)
xxxxx wird fortgesetzt.
Letzte Bearbeitung am 08.06.2023