Aus mittellateinisch „intuitio“ = „unmittelbare Anschauung“; abgeleitet aus lateinisch „intueri“ = „betrachten“, „erwägen“ und insbesondere „angeschaut werden“.
Definition
Das unmittelbare Erkennen, welches nicht diskursiv (methodisch) ist und auf keiner Reflexion (prüfendes Nachdenken) beruht.
Eine Eingebung, welche meist aus dem Unterbewusstsein stammt oder verursacht ist. Ein plötzlich ahnendes Erfassen – z.B. eines Sachverhalts bzw. eines komplizierten Vorgangs.
Psychologie: Die Fähigkeit, unbewusst und impulsiv zu entscheiden und danach zu handeln.
Beschreibung
Intuition ist eine Grundfähigkeit des Menschen, welche bei vielen stark verkümmert ist. In rationalisierten, gesteuerten und kontrollierten Bereichen ist sie nicht angebracht, jedoch bei der Lösung von Problemen und der erweiterten Fähigkeit „quer“ zu denken sowie auf seine innere Stimme oder das sog. Bauchgefühl zu vertrauen.
Die Intuition wird zunehmend wieder als eine Kompetenz erkannt, welche – im Idealfall – dem methodischen Sachverstand zur Seite gestellt wird, wobei die „Methodik“ der „intuitiven Wahrnehmung und Entscheidung“ prüfend folgen sollte.
Was bisweilen Künstlern, Erfindern und Unternehmern vorbehalten ist, findet nun auch Anwendung beim Einsatz und der Ausbildung von Mitarbeitern und Führungskräften.
Eine Ausgewogenheit (Balance) zwischen den beiden Konterpartnern „Methode (Prozesse, Regelwerk, bewusstes, Verstand, Denken)“ und „Intuition (Eingebung, Ahnung, unbewusstes, Gefühl, Stimmung)“ ist enorm wichtig. Diese beiden „Parteien“ sollten sich dabei ausgewogen ergänzen (multiplizieren).
Zitate
“Intuition ist mehr als nur ein flauschiges Gefühl. Intuition ist das Bewusstsein für feinstoffliche Dinge, die außerhalb unserer Aufmerksamkeit liegen.”
Iain McGilchrist; britischer Psychiater, Arzt, Schriftsteller und ehemaliger Oxford Literaturwissenschaftler
“Intuition besteht aus Dingen, die wir gelernt haben, ohne dass wir realisiert haben, dass wir sie gelernt haben”.
“Die Anschauung ist das Fundament aller Erkenntnis.”
Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827), Schweizer Pädagoge und Sozialreformer.
“Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus.”
Alexander von Humboldt (1769-1859), dt. Naturforscher u. Geograf
„Das eigentlich Wertvolle ist im Grunde die Intuition.“ …
„Auf dem Weg zu einer Entdeckung hat der Intellekt wenig zu tun. Es kommt zu einem Bewusstseinssprung, nenne es Intuition oder was du willst, und die Lösung kommt zu dir und du weißt nicht wie oder warum.“
Original: „The intellect has little to do on the road to discovery. There comes a leap in consciousness, call it intuition or what you will, and the solution comes to you and you don’t know how or why.“
Der Film untersucht die Intuition als das fehlende Glied in der modernen Gesellschaft und zeigt, welche negativen Folgen die Über-Entwicklung unseres analytischen, logischen Gehirns hat und welche Auswirkungen dies auf unser Verhalten und die gesamte Gesellschaft hat. Ohne eine neue Herausbildung von Intuition und Achtsamkeit werden wir die heutigen globalen Herausforderungen nicht bestehen können.
“Wenn man nach diesem Film das Kino verlässt, fühlt sich die Sonne gleich ein bisschen intensiver an.” (kino-zeit.de)
Bonusmaterial: Laufzeit Bonusmaterial ca. 60 Min.; Trailershow;
Prof. Gerd Gigerenzer – Das Wissen, mit dem wir nicht arbeiten
Veröffentlicht am 30.11.2020 vom YouTube-Kanal „XING“ (NWXnow EP #22)
Im NWXnow-Videocast spricht Marc-Sven Kopka mit Prof. Gerd Gigerenzer darüber wie wir gute Entscheidungen in unsicheren Zeiten treffen und uns vom Diktat des immer Gleichen befreien.
Ob Jobwechsel, Krisenstrategie oder Innovationsarbeit: Wir leben in einer Zeit, die rationale Entscheidungen hochhält. Berater*innen und CEOs, Technologieunternehmen und Banken arbeiten mit Fakten, Daten und neuerdings auch Algorithmen, um Entscheidungen zu treffen und sie zu rechtfertigen. Doch was ist, wenn dieses rationale Denken zum Risiko wird? Das Gespräch mit dem international renommierten Psychologen Prof. Gerd Gigerenzer stellt die aktuelle Vorherrschaft des Rationalen in Frage und zeigt, dass wir gerade in der Krise wertvolles Wissen nicht nutzen. Denn während rationales Denken nur mit Wissen aus der Vergangenheit arbeitet, kann sich unsere Intuition auf neue Bedingungen einstellen, auch in sehr komplexen Situationen. Damit ist unser oft belächeltes Bauchgefühl eine hochagile Eigenschaft, die selbst Algorithmen fehlt. Inmitten eines Veränderungsschubs wird sie existenziell wichtig, ist Gerd Gigerenzer überzeugt: Wirklich gut entscheiden nur Menschen, die ihr intuitives Wissen aktivieren, und Unternehmen, die sehr unterschiedliche Menschen einstellen und sie frei denken lassen. Er erklärt, was das in der Praxis bedeutet, wer die größten Feinde der Intuition sind, und warum ohne sie echte Innovation unmöglich ist.
Wertemodelle sind konkret aufgestellte Wertesysteme, die in Kategorien, Prioritäten, Bedeutungen, Polaritäten und/oder Entstehungsprozessen (Prozessketten) eingeteilt bzw. gegliedert sind. Sie können uns helfen, Werte speziell einzuordnen,…
Und warum es dabei eigentlich um Werte, Unternehmenskultur und Ethik geht. Literaturhinweis: Ausführlichere Inhalte dieses Artikels sind im Buch “Wertebasiertes ESG. Unternehmensethik im 21. Jahrhundert”…
Welche Werte zahlen auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein? Hier haben wir einen Katalog erstellt, der analog zu unserer Werte-Liste in diesem Kontext einen wertvollen Beitrag…
Audio 🎧 A002: Ob Babyboomer oder Gen Z: Hat jede Generation tatsächlich ihre eigenen Werte?Deutschlandfunk | Hinrichs, Dörte | 05. April 2024, 10:08 Uhr (71:18…