Hochsensible Menschen machen ca. 15-20% der Weltbevölkerung aus. Der Begriff Hochsensibilität wurde vor allem durch die US-amerikanische Psychologin Elaine N. Aron geprägt, die in den 90iger Jahren dazu fundierte und tiergehende Forschungen betrieb. Sie prägte den Begriff HSP (Highly Sensitive Person= Hochsensible) sowie Sensory Processing Sensitivity (SPS). Im Deutschen würde man SPS als “sensorische Verarbeitungssensitivität” übersetzen.
SPS führt dazu, dass Hochsensible Menschen (und Tiere) Reize tiefergehend und länger verarbeiten (müssen) als ein durchschnittlich sensibler Mensch.
Hochsensibilität und Neurotransmitter
Das vegetative Nervensystem regelt viele wichtige Funktionen im Körper wie z.B. den Herzschlag, die Atemfrequenz oder die Versorgung der Organe. Das vegetative Nervensystem wird durch Neurotransmitter gesteuert und ist nicht willkürlich von uns beeinflussbar.
Jerome Kagan, Psychologe der Harvard University, hat in psychologischen Studien herausgefunden, dass HSP eine höhere Konzentration Noradrenalin im Blut haben. Sie sind somit permanent auf „Empfang“ und haben, wie ich es nenne, permanent ihre SOS Antenne aktiviert, die der Grund für die permanente Übererregbarkeit ist. HSP setzten somit überdurchschnittlich mehr Cortisol und Adrenalin frei. Das führt dazu, dass sie oft schneller gestresst, erschöpft, müde und gereizt sind- oft wirken sie „wie auf der Flucht“ oder nicht bei sich.
Dr. Elaine Aron beschreibt vier Säulen der Hochsensibilität
- Die gründliche Informationsverarbeitung (stärkere Reflektion, Nachdenklichkeit, Hang zur Philosophie, Dinge infrage stellen)
- Die Übererregung (empfindsames vegetatives Nervensystem, Stress durch Veränderungen)
- Die emotionale Intensivität (schnell emotional berührbar)
- Die sensorische Empfindlichkeit (empfindlicher gegenüber Lärm, Schmerz, erhöhte Allergiebereitschaft).
Wie daraus zu erkennen ist, nehmen Hochsensible Informationen, Reize, Emotionen und Stress intensiver und tiefgreifender wahr. Ich vergleiche das so gerne mit einem Stein, den Du in klares Wasser wirfst, und der lange und sanft Wellen zieht, die erst langsam abgeben und manchmal gar nicht mehr sichtbar für uns sind.
Für (unbewusste) Hochsensible kann der Alltag manchmal zur Herausforderung werden. Wenn Grenzen nicht klar gesetzt werden, die eigenen Bedürfnisse und eigenen Gefühle (noch) nicht erkannt sind und die Reize so viel, dass nichts mehr geht. Dann kommen Klienten zu mir, um sich Unterstützung zu holen, und ihre Hochsensibilität als Gabe und nicht als Fluch zu sehen.
Denn das ist sie: Deine Hochsensibilität ist Deine Gabe und auch Deine AufGABE. Denn gerade jetzt, in dieser herausfordernden Zeit, braucht es HSP immer mehr, die Dinge hinterfragen, hinterfühlen und berührbar sind und bleiben. Die ethische Werte vertreten. Die Sinnhaftigkeit suchen. In einer Welt, in der schneller, höher, weiter ein nicht mehr einzuhaltender Spießrutenlauf geworden ist braucht es DICH. Denn Du fühlst auf eine besondere Weise. Du denkst auf eine besonderer Weise. Du hast so feine Antennen, die sich überall ausstrecken. Hast Zugang zum kollektiven Unterbewusstsein. Bist hier, um den Planet Erde „zu retten“. Bewusstsein zu erhöhen. Nachhaltigkeit zu leben. Mit Natur und Tieren zu kommunizieren. Schönheit und Sinnlichkeit zu (er-)leben.
Hochsensibilität ist ein Wert, den alle Künstler, Freigeister, konstruktiven Querdenker (*danke an Frank H. Sauer) und Feingeister besessen haben. Dadurch ist Ästhetik in ihrer reinsten und schönsten Form entstanden. Ich glaube, Hochsensible haben ein intuitives Gespür für den goldenen Schnitt. Sie haben einen so feinen Geist, der die natürliche göttliche Geometrie auf einer emotionalen Ebene erfasst. Zugang zu einem göttlichen Wissen.
Und genau deswegen bist Du gerufen, diesem göttlichen Wissen zu folgen und Deine Gaben zu leben und weiterzugeben. Die Verantwortung zu übernehmen und andere mit dem Wert der Hochsensibilität zu inspirieren und zu LEUCHTEN.
Deine Jamila
Vielen Dank an Jamila Vidas für den Beitrag “Der Wert Hochsensibilität und die Wichtigkeit dieses…”
Sehr gerne, Mathias. Danke für das nette Feedback!